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Tobias Klug solo: Klassik & Komik "Bass-Spielereien"

Der Erlkönig
(Bearb. Tobias Klug)

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Biedenkopf mit seinem Stiefkind;
Er hat den Ossi wohl unterm Arm,
Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

"Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst Vater, du die Birgit nicht?
Die Birgit Breul mit Kron und Schweif?"
"Mein Sohn es ist ein Nebelschweif."

"Du lieber Ossi komm, geh mit mir!
 Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
 Manch bunte Blumen sind im Altbundesland,
 Mein Helmut hat manch gülden Gewand."

"Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was die Birgit mir leise verspricht?"
"Sei ruhig, bleib ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind."

"Willst feiner Knabe, du mit mir gehen?
 Meine Tochterunternehmen sollen dich warten schön;
 Meine Chef’s sitzt am nächtlichen Rhein,
 Und wiegen und kalkulieren und verschaukeln dich dein."

"Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort,
Breuls Treuhändler am düsteren Ort?"
"Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau.
Es scheinen die alten Schornsteine so grau."

"Ich liebe dich, mich reizt dein niedriges Gehalt;
 Und bist du nicht willig, so brauch ich den Rechtsanwalt."
"Mein Vater, mein Vater, jetzt fast sie mich an!
Die Breul hat mir ein Leids getan!"

Dem Biedenkopf grauset, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Er erreicht Hof (in Oberfranken) mit Müh und Not;
In seinen Armen der Ossi ist tot.

 

 

Der Erlkönig

 
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